Hyperurikosurie

Zu den Erkrankungen, die beim Kromfohrländer oft im Erbgut fixiert sind, gehört auch die Hyperurikosurie (auch: Urolithiasis).

 

Seit einigen Jahren steht ein Gentest für diese Krankheit zur Verfügung.

Mit einer seriösen und umsichtigen Zuchtlenkungsmaßnahme kann jeder Zuchtverein sicherstellen, dass keine homozygoten Hunde zur Welt kommen.
Diese sind reinerbig für das Defektgen und sind von Geburt an an Hyperurikosurie erkrankt. Hyperurikosurie wird autosomal-rezessiv vererbt und ist damit züchterisch gut zu bekämpfen, WENN man die Zuchttiere gentestet.

 

Hunde, die an Hyperurikosurie leiden, haben einen gestörten Purinstoffwechsel. Sie scheiden zu wenig Allantoin und zu viel Harnsäure aus. Betroffenen Hunden fehlt das wichtige Enzym Uratoxidase.

 

Harnsäure ist schlechter wasserlöslich als Allantoin und es kommt deswegen erst zur Kristallbildung, dann zur Steinbildung. Nebst der Steinbildung können noch weitere schwerwiegende Symptome auftreten.

 

 

Wie äußert sich die Erkrankung?

 

Symptome sind u.a.:

  • Blasensteinbildung (Urat)

 

  • Entzündungen von Blase, Nieren und der Schleimhaut der Harnröhre

 

  • Blut im Urin

 

  • Niereninsuffizienz

 

Hyperurikosurie ist bei vielen Rassen bekannt, sie findet sich z.B. bei einigen Terrierarten, dem Dalmatiner, Bulldoggen, dem deutschen Schäferhund, dem Zwergschnauzer, dem Lagotto Romangolo und anderen Rassen. Und leider auch beim Kromfohrländer.

 

Leidet der Kromfohrländer an Blasensteinen, hat er Probleme mit der Niere oder Blasenentzündungen oder Nierenbeckenentzündungen, so ist genaues Hinschauen wichtig.

 

Betroffen ist der Kromfohrländer nebst der Hyperurikosurie auch von Cystinurie (nur Rüden sind betroffen) , ebenso sind Struvitsteine eine häufige Diagnose.

 

Hier gilt es klar zu unterscheiden, welche Steine hier vorliegen und welche Erkrankung zu Grunde liegt.

 

Für den Kromfohrländer ist ein Gentest für Hyperurikosurie verfügbar. Ein Segen für verantwortungsbewusste Züchter, denn so kann man Verpaarungen planen, welche mit Garantie keine erkrankten Hunde bringen.

 

 

 

Ein Blick über den Kromfohrländer-Tellerrand zu den Dalmatinern zeigt, was passiert, wenn man einer Erkrankung zu spät Beachtung schenkt.

 

 

Die Dalmatiner sind alle! homozygot für Hyperurikosurie, d.h. sie alle haben diese Erkrankung.

Einzig die Dalmatiner, die im Stammbaum die LUA-Dalmatiner haben, haben eine Chance, nicht an der Erkrankung zu leiden.

 

Bereits vor über 50 Jahren wurde beim Dalmatiner ein Einkreuzprojekt gestartet, um mittels neuen Genen einer Fremdrasse (Pointer) die Hyperurikosurie zurückzudrängen. Die meisten LUA-Dalmatiner (sie entstammen aus diesem Kreuzungsprojekt) sind auch heute noch "nur" Anlageträger für Hyperurikosurie. Ein Gentest für diese Erkrankung stand für den Dalmatiner erst Jahrzehnte nach diesem Einkreuzprojekt zur Verfügung.

 

Züchtet man ohne Rücksicht auf die Erkenntnisse, welche ein Gentest für eine Erkrankung bringen kann, dann steht man irgendwann mit dem Rücken zur Wand, es sind keine sinnvollen Verpaarungen mehr möglich. Die autosomal-rezessive Erkrankung bekommt man nicht mehr aus der Rasse eliminiert.

 

Im Gegensatz zum Dalmatiner haben wir beim Kromfohrländer noch keine Alarmsituation punkto Hyperurikosurie – aber es kann zu einer solchen kommen.

 

Im Verein für Rauhaarige Kromfohrländer werden alle Zuchttiere (und auch alle Welpen aus dem VRK Einkreuzprojekt für den Kromfohrländer) mittels einem umfassenden Gentest getestet. Die Hyperurikosurie ist nur eine der dort enthaltenen Erkrankungen.

 

Bei einem Welpen aus dem VRK Projekt haben Sie die Gewissheit, dass er nicht an Hyperuriskosurie leidet. Die Zuchtlenkungsmaßnahmen unseres Vereins machen dies unmöglich.

 

Dasselbe gilt für das von Willebrand Syndrom Typ I, auch hier sorgt ein Gentest für Gewissheit und eine verantwortungsbewusste Zuchtplanung.

 

 

 

 

 

 

 

Weiter führende Erläuterungen zur Hyperurikosurie finden Sie auf externen Websiten.

 

z.B.

 

bei Laboklin

 

Feragen

LUA Dalmatiner

 

 

 

 

Text aktualisiert: Februar 2023