Haarpflege / Trimmen

Die Fellpflege bei einem Hund ist etwas Selbstverständliches; Bürsten, Krallen schneiden, Pfoten putzen - alles normaler Pflege-Alltag für den Hundehalter.

Haben Sie einen rauhaarigen Kromfohrländer (oder einen anderen rauhaarigen Hund), dann gehört das Trimmen genauso zur korrekten Haarpflege wie die anderen Pflegetätigkeiten.


Das Thema "Trimmen- warum?" ist immer noch ein Diskussionsthema bei vielen Besitzern von rauhaarigen Hunden, deswegen möchten wir Ihnen gerne aufzeigen, warum Trimmen für rauhaarige Hunde absolut nötig ist und wie man es angeht.


Das Rauhaar-Fell ist nichts natürliches, es wurde dem Hund gezielt "angezüchtet". Der Hund selbst kann sein Fell nicht pflegen, es ist die Pflicht des Hundehalters, dies für ihn zu übernehmen.


Beim rauhaarigen Hund wächst das neue Haar aus demselben Follikel heraus, in dem das alte Haar noch drin steckt. Es sind sogar mehrere neue Haare, die da sprießen. Das alte Haar steckt weiterhin im Follikel, stirbt ab, blasst aus und die neuen Haare können nicht richtig wachsen.


Damit sich der Hund wohl fühlt in seinem Fell, muss alles alte Haar raus, da führt kein Weg daran vorbei.

 

Bei den meisten rauhaarigen Hunderassen ist Trimmen eine Selbstverständlichkeit, Irish-Terrier, Schnauzer, Norwich Terrier z.B. - hier ist die Wichtigkeit des Trimmens meist bekannt. Und es ist auch selbstverständlich, dass zu Körungen und Ausstellungen die Hunde gepflegt vorgestellt werden.
In der Kromfohrländerwelt ist dies leider nicht so - oft werden ungepflegte, nicht getrimmte Kromfohrländer offiziell vorgestellt - welches Bild wird hier von der Rasse der Kromfohrländer vermittelt? Keines, welches ihm zur Ehre gereicht.

Der VDH verbietet für die Ausstellung jedwelche "Manipulation" - hier ist jetzt klar zu sagen, dass Trimmen keine Manipulation ist, sondern normale Pflege eines speziellen Haarfells.
Ein Bespiel darf man sich an den Finnen nehmen, die nie auf die Idee kämen, einen ungetrimmten Kromfohrländer an einer Ausstellung zu präsentieren.

 

 


Kromfohrländer, die nicht getrimmt werden, haben ein zotteliges, wuscheliges Fell mit verblasster Farbe.
Der Kopf ist zugewachsen, die Ohren sind mit einem "Behang" versehen, die Körperproportionen verschwinden und die Scheckung mit ihrer Farbe ist fast nicht mehr sichtbar.


Die Haut kann schlecht atmen, es juckt den Hund und sein Fell kann die Schutzfunktion gegen Kälte und Nässe schlecht wahrnehmen.

 

 

 

Stellen Sie sich vor, wie man sich fühlen muss, wenn man von Kopf bis Fuß in einem alten Haarkleid steckt, welches juckt, an einigen Stellen gar verfilzen kann und sich zottelig über Einen legt...
eine gruselige Vorstellung.
Hier muss der Mensch Hand anlegen - Ihr Hund wird es Ihnen danken!

 


Nebst dem, dass wir dem Hund etwas Gutes (und Notwendiges) tun, hat der korrekt getrimmte Hund auch den angenehmen Nebeneffekt, dass er nicht haart. Er kratzt sich nicht mehr, und beim Schütteln fliegen keine Haare, da die alten Haare raus gezupft sind.

 


Und: bei unseren gescheckten Hunden ganz wichtig: man sieht bei den getrimmten Hunden das schöne rotbraun wieder sehr deutlich, die Flecken zeichnen sich klar vom weißen Haar ab.


Eine Frage, die oft zuerst kommt:
Tut das Trimmen dem Hund weh? Nein!

Das, was der Mensch von Hand raus zupft, ist totes Haar.
Das tut dem Hund nicht weh, es ziept vielleicht ein wenig, wenn  man einen über Jahre hinweg nie getrimmten Hund das erste Mal trimmt. Er kennt es nicht und es ist ungewohnt...


Wichtig ist, dass man rauhaarige Hunde schon im Welpenalter ans Trimmen gewöhnt.
Der Welpe lernt, stillzustehen oder zu sitzen und sich die "Pflege" an sich, Zupfen, Anfassen und Bürsten gefallen zu lassen.
Der erwachsene Hund muss für das Trimmen später 1-2 Stunden ruhig "hinhalten" können (idealerweise auf einem Trimmtisch, Ihr Rücken wird es Ihnen danken), das geht nur, wenn er das von Welpenbeinen an gelernt hat.

Trimmerfahrene Hunde halten ruhig  und wer schon einmal einem Hund zugeschaut hat, mit welcher Freude er nach dem Trimmen rumrennt und sich schüttelt und sich wieder wohl fühlt im Fell, der versteht die Notwendigkeit des Trimmens.


Es gibt vielerlei Trimmwerkzeuge, für den Anfänger braucht es nur zwei: Mut und die eigenen Finger...


Trauen Sie sich und fassen Sie mutig in das Fell Ihres Kromis, es wird sie erstaunen, was da alles rauskommt, wenn man beherzt zupft...


Wer sich noch nie ans Trimmen rangetraut hat, lässt es sich am besten 1:1 am Hund zeigen, das ist besser als jede schriftliche Anleitung.

 

Wer fürs Trimmen einen Hundesalon aufsucht, achtet bitte darauf, dass wirklich ausschliesslich! von Hand getrimmt wird und keine Schermaschine zur Anwendung kommt. Trimmen von Hand ist anstrengend und braucht Zeit - Hundesalons sind oft sehr frei im Gebrauch von Werkzeugen, die schneiden. Und geschnitten werden darf am Rauhaar-Fell gar nichts!

 

Das Scheren, dies sei hier noch kurz erwähnt, hat für das Rauhaar Fell fatale Folgen: wie Sie oben bereits gelesen haben, wächst das neue Haar aus demselben Follikel, in dem das alte tote Haar drinsteckt. Schert man, schneidet man alle Haare einfach kürzer, den Effekt, das alte Haar rauszukriegen aus dem Fell, erzielt man so nicht. Im Gegenteil. Das rauhe Fell wird weicher und welliger und die Unterwolle beginnt zu wuchern. Die Auswirkungen einer Schur sind nur mühsam in steter Nacharbeit über Monate hinweg geradezubiegen. Und oft gelingt es auch trotz aller Bemühungen nicht.


Wenn Sie ihrem Kromfohrländer die korrekte und notwendige Haarpflege zu Gute kommen lassen und sich selbst nicht trauen, fragen Sie uns. Wir beraten Sie gerne.

 



Zur Veranschaulichung möchten wir gerne die nachfolgenden Bilder zeigen...

 

Galerie - Trimmen, die Beispiele

Bewusst betiteln wir die Bilder nicht mit "vorher-nachher".

 

Wir denken: die Fotos sprechen für sich...